Der Wanderclub "Micky Mäuse" Hauset heute (2015)
Nach einigen Jahren des Stillstands, vor allen Dingen auch pandemiebedingt, ist der Wanderclub Hauset jetzt wieder aktiv geworden und veranstaltet nach vielen Jahren noch einmal einen Volkswandertag am 21. und 22. Juni 2025. Ausgangspunkt ist die Mehrzweckhall in Hauset gegenüber der St. Rochus-Pfarrkirche und es sind vier Runden vorgesehen: 3 Km für Kinder und auch Teilnehmer mit Beeinträchtigung, 10 Km, 13 Km und 17 Km. Weiter Einzelheiten finden sie hier unten auf dem Flyer des Vereins.
Der Marsch-Club „Micky Mäuse“ Hauset 1975: Geschichtliches von 2012
Der Wanderverein „Micky Mäuse“ wurde bereits im Jahre 1975 gegründet. Heute (in 2012) ist der Verein in dem Verband VGDS organisiert, dem Volkssportverband der DG.
Den Ursprung hatte der Verein allerdings schon einige Jahre vorher, denn zu Beginn der 70er Jahre entstand die europäische Volkssport-Bewegung und auch in Hauset fand der erste Wandertag bereits im Jahre 1972 statt. In den Jahren danach wurden die Wandertage meist zusammen mit der Schulleitung organisiert. Hans Wetzels, der damals Vorsitzender des Elternrats war, erinnert sich, daß der Wandertag im Rahmen des jährlich stattfindenden Schulfestes am Pfingstmontag veranstaltet wurde. Somit entwickelte sich diese Veranstaltung im wahrsten Sinne des Wortes zu einem Dorffest. Zu den Gründern oder den Organisatoren der ersten Stunde, gehörten unter anderem neben Hans Wetzels auch Peter Blomen, Manfred Herren, Herbert Kockartz, Hans und Flora Thaeter, Jonny Deliège, Erich Kockartz und Alfons Schanz. Einige dieser Mitglieder sind heute leider schon verstorben so zum Beispiel Peter Blomen, Manfred Herren und Hans Thaeter. Andere sind im Laufe der Jahre altersbedingt ausgeschieden oder haben die Organisation den jüngeren Kräften überlassen. Herbert Kockartz und Flora Thaeter sind aber auch noch intensiv mit der Organisation beschäftigt und auch Helga Parent fungiert seit vielen Jahren als Schriftführerin.
Der Gedanke sich zu organisieren kam einigen Wanderfreunden in einer Bierlaune. Hier entstand auch der Name „Micky Mäuse“, woran Manfred Herren nicht unbeteiligt war. Hans Wetzels selbst war von 1983 bis 1990 Mitglied des Gemeinderats von Raeren und über fünf Jahre auch Schöffe. In dieser Eigenschaft kümmerte er sich insbesondere um die Belange der Schulen, des Sports und eben auch um die Micky Mäuse.
Schon im Jahre 1978 trafen sich die Wanderfreunde aus den verschiedenen Vereinen und gründeten nach zwei oder drei Versammlungen den V.G.D.S. als selbständigen Dachverband, der von der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) anerkannt ist und unterstützt wird. Die vollständige Bezeichnung dieser Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht lautet „Volkssportverband des Gebietes deutscher Sprache in Belgien“. Der V.G.D.S. entsendet genau wie der Flämische und der Frankophone Volkssportverband ebenfalls einen Vertreter in den Nationalen Belgischen Volkssportverband. Über den nationalen Verband ist man auch Mitglied in der IVV, der Internationalen Volkssport Vereinigung.
In den 80er Jahren wurden die Wanderveranstaltungen immer größer und es fanden auch immer mehr Veranstaltungen statt, im Inland wie im Ausland. Kamen in den ersten Jahren etwa 600 Teilnehmer an den zwei Wandertagen nach Hauset, so waren es von Jahr zu Jahr mehr, bald wurde die Zahl 1000 erreicht und auch heute kommen noch jedes Jahr über 1200 Teilnehmer. Somit wurde die Veranstaltung auch zu einer logistischen Herausforderung. Besonders Hubert Carnol aus Eupen, Präsident des LAC Eupen, half sehr bei der Vorbereitung und Durchführung der Wandertage. Flora Thaeter erinnert sich aber, dass einmal 2.200 Teilnehmer gezählt wurden, da konnte auch die beste Organisation nichts mehr ausrichten.
Nach einigen Jahren schon trennte man sich vom Schulfest und der Verein organisierte den Wandertag nur für zwei Jahre von der Gaststätte Kockartz aus. Als die neue Mehrzweckhalle fertiggestellt war, bot sich diese an als Ausgangspunkt für die Märsche: 3 km, 6 km, 10 km und 20 km. Ausgehend von der Mehrzweckhalle ging es durch die Wiesen, Auen und Wälder des Ortes, unterwegs wurden Verpflegungsstationen eingerichtet. Die Wanderwege wurden vorher gekennzeichnet, dies übernahm meist Herbert Kockartz. Auch das Wetter konnte nie die Wanderfreunde von nah und fern abhalten, ihre Runden durch die wunderschöne Landschaft zu drehen. Gäste aus Deutschland, den Niederlanden oder Luxemburg waren immer vertreten, einige Male kamen jedoch auch Engländer, Amerikaner, oder zuletzt auch Norweger nach Hauset und wurden als Gäste begrüßt. Besondere Erinnerungen hatten die Veranstalter auch an die in Aachen stationierten belgischen Soldaten, die an der Wanderung teilnahmen. So wie alle waren sie begeistert von der hervorragenden Verpflegung, auch mit Getränken, wobei die „after party“ auch manchmal kein ruhmreiches Ende nahm. Einige Male wurde der Wandertag auch gemeinsam mit den Rochus-Schützen organisiert.
Der Verein hat heute noch etwa 25 Mitglieder die auch jahraus jahrein an die 60 - 70 Veranstaltungen besuchen und dafür manchmal lange Reisen in Kauf nehmen. Aber aus der Volkssportbewegung sind auch Freundschaften entstanden, und so wie Hauset sich freut Gäste willkommen zu heissen, so sind auch unsere Micky Mäuse gern gesehene Gäste in der Euregio und oft weit darüber hinaus.
Auf seiner Webseite sagt der VDGS: Die Lust am Wandern hat in unserer Gegend Tradition und wurde bis in die späten 70er Jahre in kleinen Gruppen oder Vereinen gepflegt. Der Wunsch nach engeren Kontakten und einer gemeinsamen Organisation war jedoch schon mehrfach geäußert worden. Zu diesen kleinen Gruppen gehörten auch die Hauseter „Micky Mäuse“, die alljährlich einen Wandertag organisierten. So entstand ein Verband der Wandervereine und Marsch-Clubs, der über mehrere Jahrzehnte hinweg Hauset im wahrsten Sinne bewegte. Inzwischen sieht auch der Club seinem 40-jährigen Jubiläum entgegen.