Die Bank Walhorn im Herzogtum Limburg

Von der Grafschaft Limburg bis zur Schlacht von Worringen

Das Ende der Karolinger und die Konradiner

Nach dem Tod von Karl III, genannt dem Dicken, im Jahr 888 trennten sich die fränkischen Teilreiche endgültig. In Westfranken übergingen die Adligen den Thronanspruch Karl des Einfältigen, Sohn von Ludwig II., genannt der Stammler, und wählten den Robertiner Odo, Graf von Paris, zum König. Damit war erstmals ein Nichtkarolinger König von Westfranken, was auch noch länger angefochten wurde. Nach dessen Tod 898 wurde Karl der Einfältige dann doch zum König von Westfranken erhoben. 

 

Das Herrschergeschlecht der Karolinger fand im Ostfränkischen Reich ein Ende mit Ludwig dem Kind, im Jahr 911. Das ostfränkische Reich zerfiel und es kam zur Herausbildung der Stammherzogtümer, unter anderem auch Lotharingien. Auf Ludwig dem Kind folgte als König mit Konrad I., Herzog von Sachsen, der erste Vertreter des Geschlechts der Konradiner und ab 919 mit Heinrich I. von Sachsen der ersten Liudolfinger, die später auch Ottonen genannt wurden. Damit waren auch in Ostfranken erstmals  Nichtkarolinger König. 

 

Karl der Einfältige wollte das Reich Lothars für sich in Besitz nehmen, und die Teilreiche der Franken wieder vereinen. Das Land zwischen Rhein und Maas, Lotharingien genannt, war dann auch nach wie vor  unsere Heimat, wechselte infolge und im Zuge von Besitznahmen und Kriege mehrmals zwischen dem westfränkischen Reich und dem ostfränkischen Reich. 921 schloss Karl mit Heinrich I. den Vertrag von Bonn, auf einem im Rhein verankerten Schiff.  Er erkannte Heinrich I. als ostfränkischen König an, im Gegenzug anerkannte dieser Karls Besitzstand über Lothringen. Allerdings erhoben die Adligen 922 Robert I. von Franzien zum Gegenkönig von Westfranken. Es kam 923 zur Schlacht zwischen Karl und Robert bei Soissons, bei der Robert fiel. Seine Partei rief allerdings sofort Rudolf, Herzog des westfränkischen Burgund zum König aus. Karl der Einfältige wurde durch Verrat gefangen gesetzt und verstarb 929 zu Péronne, mit ihm der letzte Karolinger. Die Getreuen Karls wandten sich an Heinrich I., der bis dahin neutral geblieben war. Es kam während einiger Jahre zu Auseinandersetzungen aus denen Heinrich als Sieger hervorging. Damit war 926 die Angliederung der lotharischen Lande an das Ostreich de facto abgeschlossen. Es erfolgte nun die Neuordnung im Lotharreich. Entscheidend war dabei, das 928 Heinrich I. unter Abtrennung von Friesland und dem Elsass das Lotharreich zum Herzogtum Lothringen umwandelte und Giselbert zum Herzog erhob. Giselbert II. war der Sohn von Reginar I., dem Grafen des Maasgau, dem viele Herzogtümer zugeordnet waren, von Hennegau, Hespengau bis zu den Ardennen. Er bliebt Heinrich loyal bis zu dessen Tod 936, geriet danach allerdings in falsche Bündnisse und ertrank 939 auf der Flucht von der Schlacht von Andernach im Rhein. 

 

Das Herrschergeschlecht der Ottonen

Nicht ganz klar ist, wann es zur Trennung des Herzogtum Lothringen in Niederlothringen und Oberlothringen kam. Auf Giselbert war Heinrich I. von Bayern als Herzog gefolgt, danach Giselberts minderjähriger Sohn Heinrich, allerdings unter Otto von Verdun als Regent. Mit Konrad dem Roten folgte ihm wieder ein Salier als Herzog von Lothringen von 945 bis 953, und danach Brun,  Erzbischof von Köln von 953-965. Nach seinem Tod sind zunächst keine Herzöge von Lothringen überliefert, Otto I. der Große war zu jener Zeit König des ostfränkischen Reiches und von 962-973 römischer Kaiser. Man kann annehmen, dass die Ottonen die Eingliederung des Herzogtums Lothringen in ihren Machtkomplex als abgeschlossen betrachteten. Ab dem Jahr  959 tauchen zwei Herzöge auf, Gottfried, Pfalzgraf von Jülich, und Friedrich I. von Bar in der  Maasgau in Oberlothringen. Ob dies schon die  Teilung Lothringens in Niederlothringen und Oberlothringen bedeutet, ist noch unklar. Auch wurden die Grenzen nie genau festgelegt.  

 

Jedenfalls lag die Bank Walhorn mit Hauset jetzt in Niederlothringen. 

wie wir hier auf der Karte erkennen, mit den westlichen Grenzen des Reiches Kaisers Otto I.  Auch die Sprachgrenze ist eingezeichnet.

 

Im Westfränkischen Reich dauerte die Herrschaft der Karolinger bis 987 und diese wurden dann von dem dritten fränkischen Herrschergeschlecht abgelöst, den Kapetingern (Hugo Capet). Seit Verdun 843 hatte sich bereits herauskristallisiert, im Westen ensteht Frankreich und im Osten ensteht Deutschland.                                                                                      Karte aus dem Gemeingut bei Wikipedia

 

Otto I. knüpfte im Jahr 962 wieder an die Tradition des antiken Römischen Reiches an und ließ sich in Rom von Papst Johannes XII. zum Kaiser krönen. In der Folge entstand, erstmals 1184 urkundlich erwähnt, das Heilige Römische Reich. Der Zusatz deutscher Nation

kam Ende des 15. Jhd. hinzu.  Unsere Heimat blieb jahrhundertelang Teil dieses deutsch-römischen Reiches.

 

Vom Herzogtum Lothringen nach Niederlothringen

Unter Otto I. dem Großen, ostfränkischer König ab 936, war es 959 erstmals zu einer Teilung des Herzogtums Lothringen in Niederlothringen und Oberlothringen gekommen, wie bereits weiter oben erwähnt. Brun, Erzbischof von Köln war damals Herzog von Lothringen. Er starb 965. Infolge entstanden aufgrund des fränkisch-karolingischen Lehnswesens viele große und kleine Lehen, in unserer Nachbarschaft zum Beispiel die Grafschaft Limburg, aber auch die geistlichen Fürstentümer Lüttich und Stablo-Malmedy, die Grafschaften Looz und Namür und die Herzogtümer Luxemburg und Brabant. In Richtung Rhein waren dies neben dem Aachener Reich zum Beispiel die Herzogtümer Jülich und Kleve, sowie das Erzbistum Köln und die Reichsabtei Kornelimünster.

 

Otto I. der Große war 973 in Italien verstorben, ihm folgte sein Sohn Otto II., der in Aachen zum Kaiser gekrönt wurde. Er blieb dies bis zu seinem frühen Tod 983. Otto II. hatte 978 den Karolinger Karl zum Herzog von Niederlothringen erhoben. Da dieser auch Ambitionen auf den vakanten Thron im westfränkischen Reich hatte, wurden er und seine Familie in Laon gefangen gesetzt.  Sein ältester Sohn Otto war in Niederlothringen geblieben und folgte seinem Vater als Herzog, wahrscheinlich bis 1005/1006. Danach ist bis 1012 kein Herzog von Niederlothringen belegt.

 

Auf Kaiser Otto II. war  sein Sohn Otto III. gefolgt, der ebenfalls in Aachen zum römischen Kaiser gekrönt wurde. Er war es, der im Jahr 1000 das Grab Karls des Großen unter der Marienkirche öffnen ließ. Otto III. verstarb 1002, unterwegs in Italien, auf Burg Paterno. Nach einigem Gerangel wurde Heinrich II. von Bayern zum neuen König gekrönt, diesmal in Mainz. Zum Kaiser wurde er in Rom 1014 gekrönt, von Papst Benedikt VIII. Er war der letzte Ottone und verstarb 1024.

 

In  Niederlothringen folgte auf Herzog Otto ein Nachfahre des Hauses von Graf Wigerich, Bischof von Metz,  als neuer Herzog. Es war dies Gottfried II. Er war der Sohn Gottfrieds des Gefangenen, Graf von Verdun, der in Utrecht gefangen gehalten wurde. Gottfried war von 1012 - 1023 Herzog von Niederlothringen

 

Wie entstand die Grafschaft Limburg?

In ganz Lothringen setzte sich der Adel bereits seit längerem nach und nach ab von den Königen, um sich zu verselbständigen. Es entstehen die Grafschaften und Fürstentümer, unter anderem die Grafschaft Limburg. Die Herzogtümer und Grafschaften, wie auch die Freie Reichsstadt Aachen und andere unabhängige Bistümer gehörten zu dem, was später das Heilige Römische Reich deutscher Nation genannt wurde. 

 

Es wird angenommen dass um das Jahr 1020 Friedrich II., aus dem Hause Luxemburg, die Burg Limburg, in der alten königlichen Grundherrschaft Baelen (bei Eupen) gelegen, erbauen ließ. Die Burg entstand auf einer Felshöhe im Wesertal bei Dahlem (Dolhain); sie gab der Grafschaft und dem späteren Herzogtum den Namen. Friedrich II. war der erste Erbgraf jenes Landes das man Limburg nannte und zwar von 1055 bis zu seinem Tode 1065.

 

Die Grafschaft Limburg hatte sich herausgebildet aus verschiedenen Allodialgütern (frei verfügbare Lehen), zu denen auch die Burg Limburg gehörte. Diese Güter, ehemalige Königsgüter, bildeten den Kern der Macht der späteren Grafen von Limburg. Dieser Kern war umgeben von anderen Besitzungen und Gebieten, in denen die Grafen von Limburg unter verschiedenen Rechtstiteln Gewalt ausübten. Auf dem Besitz von Grafschaftsrechten im Lüttichgau beruhte der Grafentitel. Die Burg Limburg war 1033 im Besitz von Ricuinus und Theodericus, vielleicht Brüder. Die Besitzungen welche die Grafschaft Limburg bildeten, kamen um 1055  in den Besitz von Herzog Friedrich II. von Niederlothringen, der wie erwähnt auch Graf von Luxemburg war. Er verstarb im Jahr 1065. Seine Tochter Judith bekam bei Ihrer Heirat mit Walram (Udo) von Arlon (ripuarisch Arel) die limburgischen Gebiete als Heiratsgut. Walram wurde als Walram I. Graf von Limburg. Von einer Verwandtschaft zwischen ihm und der ersten Limburger Dynastie findet sich jedoch keine Spur. Auch ist nicht gewiss ob er es war der das Schloss (Burg) in Limburg erbauen ließ, wie ebenfalls behauptet wird. Walram verstarb 1082. 

 

Quellen:

- Rheinische Geschichte - Band 1.3 Hohes Mittelalter Erstes Kapitel: Egon Boshof Die Ottonen und frühe Salierzeit Herausgeber Franz Petri und Georg Dröge

   Pädagogischer Verlag Schwann-Bagel Düsseldorf 

- www.deutsche-biographie.de - die Biographien deutscher Herrscher, hier die Herzöge von Limburg 
- Wikipedia: Herzogtum Lothringen, Herzogtum Limburg, Niederlothringen, 

 

Limburg auf dem Weg zum Herzogtum

Während der Zeit der Herausbildung der Grafschaft Limburg, übten die Herzöge von Niederlothringen weiter ihre Macht aus, wenn gleich die einzelnen Fürstentümer immer mächtiger wurden. Auf Gottfried von Niederlothringen folgte 1023 Gozelo I., der bis zu seinem Tode im Jahr 1044 Herzog blieb.  Nach seinem Tod gab es eine  kurzzeitige Vakanz, da sein Sohn Gozelo II. minderjähig war. Aber König Heinrich III. versetzte der Herzogsmacht in Lothringen einen nachhaltigen Schlag. Nach dem Tode von Gozelo I. erzwang er eine erneute und diesmal endgültige Aufspaltung in ein nördliches (Niederlothringen) und ein südliches (Oberlothringen) Herzogtum. Gottfried der Bärtige blieb auf Oberlothringen beschränkt, verspielte seinen Anteil allerdings durch eine zweimalige Rebellion gegen den salischen Herrscher Heinrich III. Statt dessen amtierte seit 1046 Friedrich II. von Luxemburg auch als Herzog von Niederlothringen. Nach Friedrichs Tod 1065 (er wurde in Stablo bestattet) hatte sich Heinrich III. allerdings wieder an Gottfried den Bärtigen angenähert, so dass dieser nun die Herzogswürde für Niederlothringen erhielt. 

 

Derweil hatte sich die Grafschaft Limburg herausgebildet, und als Walram I. verstarb, folgte ihm sein Sohn Heinrich nach. Der gleiche Heinrich wurde 1101 zum Herzog von Niederlothringen ernannt, was er bis 1106 blieb. Walram, der Sohn von Heinrich folgte ihm als Walram II (genannt der Heide). im Jahr 1119 als Herzog von Limburg. In manchen Genealogien ist er Walram III., da Walram II. noch kurzzeitig als Nachfolger von Walram I. geführt wird. Er war auch Graf von Arlon (Arel). Jedenfalls wurde 1128 dieser Walram II. gleichzeitig Herzog von Niederlothringen. Er herrschte bis 1139.

 

Hauset im Herzogtum Limburg (1060 – 1288)

Wie oben geschildert wurden einige Grafen und Herzöge von Limburg später auch Herzöge von Niederlothringen und sie verstanden es, gerade diesen Herzogtitel  lange für sich in Limburg zu erhalten. 

 

Wir wagen an dieser Stelle einmal die These, dass das Gebiet dessen, was wir heute als Hauset bezeichnen, nämlich die frühere eigenständige Gemeinde Hauset, zunächst nicht ganz Bestandteil der Bank Walhorn und der Grafschaft Limburg sowie des späteren Herzogtums war. Wir stützen unsere Vermutung auf die Aussagen verschiedener Historiker, wonach Hauset erst 1439 ganz zur Bank Walhorn und somit zum Herzogtum Limburg kam. Hierzu weiter unten mehr.

  

Wir müssen an dieser Stelle nicht auf die vielen sehr turbulenten Entwicklungen im Herzogtum Limburg eingehen. Nach 1060 gewann das Herzogtum in den nächsten 200 Jahren viele Gebiete hinzu. Meist geschah dies durch Heirat oder auf dem Erbfolgeweg, aber auch durch ständige Kriege. Einige Gebiete gingen auch wieder verloren, denn die umliegenden Herzogtümer Luxemburg und Brabant waren sehr mächtig. Kurz geschildert kann man folgenden Entwicklung erkennen. 

 

Auf Walram II. (oder je nach Genealogie Walram III.), genannt der Heide (paganus) folgten als Herzöge von Limburg Heinrich II. (1139-1167), Heinrich III. (1167-1221), Walram IV. (1221-1226), Heinrich IV. (1226-1247) und Walram V. (1247-1279). Dabei tauchen deren Ehegatten oder Nachkommen in einigen Grafschaften und Herzogtümern auf, die mit den Limburgern verbunden waren. Genannt seien hier nur Arel, Wassenberg und Geldern, das Elsass und Saarbrücken, Monschau und Luxemburg, Berg und Kleve. Die männliche Linie Walram’s I starb somit beim Tode eines seiner Nachfolger, Walram V. aus. (5)

 

Nach dem Tod von Walram V. 1279 ging das Herzogtum mangels Söhne an seine Tochter Irmengard. Sie war mit Rainald I., genannt der Streitbare, Graf von Geldern und Zutphen vermählt. Die beiden hatten keine Kinder.

 

Die Bank Walhorn in Limburg

Nicht nur Hauset, sondern fast alle Orte des südlichen Teils der Grafschaft Limburg wurden von einer der fünf Hochbanken verwaltet. Eine der Hochbanken war Walhorn, die anderen Baelen, Herve, Montzen und Sprimont. Walhorn ging aus dem um 850 gegründeten Königshof „Harna“ hervor. Es wird erstmals 888 in einer Bulle von Kaiser Lothar II, einem Enkel Karls des Großen, erwähnt. 1072 schenkte Heinrich IV. aus der Salier-Dynastie den Königshof dem Marienstift Aachen-Burtscheid. Damit hatte nun das Marienstift die Lehnsherrlichkeit über das Gebiet der Bank Walhorn in der Grafschaft Limburg. Inwieweit aber Hauset zu dieser Zeit bereits ganz oder teilweise zur Bank Walhorn gehörte ist noch nicht ganz geklärt. Hierzu gibt es zumindest verschiedene Meinungen bei den Historikern.

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(5) Der Sohn Walerams I., Heinrich wurde 1101 auch Herzog von Niederlothringen, verlor aber unter Kaiser Heinrich V. seine Würden wieder. Es folgten nun Waleram II. und Heinrich II. und letzterer behielt 1151 den Herzogtitel wieder bei. Wir machen den Sprung in das 13. Jhd. Nach dem Tod von Waleram III. ging Limburg 1226 an seinen Sohn aus erster Ehe, Heinrich IV. Er hielt als Oberschutzherr der Straßen im Land an Maas und Rhein das Raubrittertum im Zaum. Ihm folgte 1247 sein Sohn Waleram V. 

 

Die Schlacht von Worringen 1288

Nach dem Tod der kinderlosen Irmengard, der Frau von Walram V., im Jahr 1282, stritten Adolf VI. Graf von Berg, der zweite Sohn von Heinrich IV., und Rainald I. von Geldern um das Herzogtum. Adolf trat sein Recht an den Herzog Johann von Brabant ab und es kam 1288 zur Schlacht auf dem Fühlinger Feld bei Worringen (in der Nähe von Köln). Jan von Brabant gewann diese Schlacht, und die Herzogtümer Brabant und Limburg waren nun in Personalunion vereint. Die Schlacht war nicht nur für Limburg schicksalhaft sondern auch für viele andere Fürstentümer am Rhein.


Bild links: Handschrift Jan van Boendale 


Etwa zu dieser Zeit gibt es die ersten Hinweise auf einen Ort Hauset.
Allerdings hat der Name sich noch nicht gefestigt. Die Urkunden des Marienstifts Aachen verwenden verschiedene Versionen wie Holsyt, Huylsit, Houlset, Hülset Holzit, Housit, Hausent, und deshalb lässt sich nur aus dem Zusammenhang klären, ob Hauset gemeint ist oder das bei Vaals liegende Holset, ebenfalls im Herzogtum Limburg gelegen.

 

Im Jahre 1266 wird der „busch von Hoisoit“ in einer Belehungsurkunde als eine der Grenzen des Lehens angegeben. Es ist wohl die älteste Erwähnung von Hauset und sie passt auch, wie Janssen-Heitmann schreiben, in den lokalen Zeitrahmen. Eynatten gibt 1213, Neudorf 1241, Eupen 1213 als erste Erwähnung an. Für unsere oben genannte These ist es interessant, dass Hauset als eine der Grenzen des Lehens des Marienstifts angegeben ist. 1271 wird der Ritter von Holseit mit seiner Burg im Lehnsregister genannt. Danach werden die Nennungen häufiger, schreiben Janssen-Heitmann, denn zwischen 1400 und 1700 gab es im Lehnsregister im Durchschnitt 2.5 Bewegungen im Jahr. (siehe hierzu Buch von Rutsch – siehe auch Jubiläumsheft Cäcilia Hauset)

 

Auch bei Alfred Minke finden wir in seinem Beitrag „Burg, Dorf und Pfarre Hauset im Zeitraffer“ im Heimatbuch Hauset, Band I. die gleichen Feststellungen, insbesondere auch was die Zugehörigkeit von Hauset zum Aachener Reich oder zum Herzogtum Limburg betrifft (hierzu mehr später). Auch erklärt Minke dass „die ethymologische Deutungen den Ortsnamen Hauset ableiten aus dem Lateinischen „Hulsetum“, was auf einen Platz hindeutet an dem Stechpalmen und Dornenhecken zu finden sind.“ 

 

Das Herzogtum Limburg in Brabant nach Worringen (1288 – 1406)

 

Die Schlacht von Worringen 1288 war also ein schicksalhafter Tag für unser Gebiet, denn nunmehr war es verwaltungstechnisch nach Westen orientiert. Die Geschichte war über Jahrhunderte mit der von Brabant verbunden. Die Herzöge von Brabant waren nun auch die Herzöge von Limburg. Auf Johann I. (1267-1294) folgten als Herzöge Johann II. (1294-1312) und Johann III. (1312-1347). Ihm folgte von 1347-1349 Heinrich V., bevor er ein zweites Mal von 1349-1355 Herzog wurde. Danach war Johanna von Brabant (1355-1406) Herzogin von Brabant und Limburg. 

 

Bei Minke lesen wir weiter, dass bis zum 14. Jahrhundert das zwischen Aachen und der Bank Walhorn gelegene unbesiedelte Gebiet, die sogenannte Wiltbank, beiden Nachbarn gemeinsam gehörte. Es war ein Teil des Reichswalds über den alleine der deutsche Herrscher verfügen konnte. Mit der Zeit erhoben jedoch die Herzöge von Limburg immer mehr Ansprüche auf dieses Gebiet. Andererseits stieg der Holzbedarf der stark angewachsenen Aachener Bevölkerung und dauerhafte Grenzstreitigkeiten waren die Folge.

 

Aber seit wann gab es eine Burg in Hauset?

Aber was war eigentlich mit Hauset selbst los? Dorf und Hof Hauset waren in den alten Aufzeichnungen nicht zu unterscheiden sagte Minke. In seinem Beitrag „Die Burg zu Hauset – Betrachtungen über eine verschwundene Schöne“ in „Heimatbuch Hauset Band 2“, gibt uns Dr. Hermann Heitmann Einblick in diese Betrachtungen. Der erste Autor, der demnach die Burg erwähnt, ist C. Quix aus Aachen, in seinen „Beiträgen zu einer historisch topographischen Beschreibung des Kreises Eupen“ von 1837, mit einem Kapitel über Hauset. Eine Karte mit der Lage der Burg ist dort zu finden. Auch eine Veröffentlichung von C. Rutsch aus Eupen aus dem Jahre 1879 erwähnt die Burg. Beide Autoren beziehen sich auf die Lehnsregister des Marienstifts Aachen. Schließlich fasste auch das „Grenz-Echo“ in einem Beitrag von 1966 die Informationen aus den spärlichen Quellen zusammen und vermeldet, dass noch einige Mauerreste übrig geblieben sind. Nach Rutsch werden als Ritter von Hauset und damit als Burgherrn bereits 1271 Wilhelm von Holseit und 1321 ein Thomas von Hulsit aufgeführt. Die Burg müsste also zu diesen Zeiten entstanden sein oder bereits bestanden haben.

 



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