St. Petrus-Schützengesellschaft Hauset von 1889

von Hermann Heutz

 

Die St. Petrus-Schützengesellschaft ist im Besitz einer sehr schönen Chronik, in der von Anfang an die  Geschichte des Vereins aufgezeichnet ist. In den letzten 50 Jahren ist diese Chronik auch mit vielen Fotografien bestückt. Die Chronik steht zur Verfügung in der Online-Bibliothek unter www.hauset.info und kann heruntergeladen werden. Das allseits bekannte Mitglied Hermann Heutz hatte des weiteren zur 75-Jahr Feier des Vereins 1964 darüber hinaus eine Chronik verfasst, die in Band 1 der Zeitschrift „Im Göhltal“ erschienen ist. Die Chronik steht zur Verfügung in der Online-Bibliothek unter www.hauset.info und kann heruntergeladen werden , ebenso die Veröffentlichung aus der Zeitschrift. 

Hier eine Zusammenfassung der Vereinschronik (d.H.):

Als der Erste Weltkrieg begann, ruhte zeitweise die Vereinstätigkeit, sie wurde jedoch bald wieder aufgenommen. 1964 feierte der Verein das 75jährige Bestehen. Am 14. Juli 1889 wurde die Sankt Petrus-Schützengesellschaft gegründet. Schiessen war zur damaligen Zeit ein Volkssport und es war das Streben eines jeden jungen Mannes, Mitglied eines Schützenvereins zu werden. In dem kleinen Hauset hat es nicht weniger als drei Vereine gegeben. Die Petrusschützen wählten als Vereinslokal die Gastwirtschaft von Peter-Joseph Kockartz. Diesem Lokal blieb man über 120 Jahre treu. Die erste Schützenwiese gehörte Leonhard Wintgens, die erste Vogelstange stiftete Arnold Heutz. Noch heute besitzt der Verein die Liste der ersten Mitglieder des Vereins, insgesamt 65 Schützen, u.a. Wilhelm Hansen, Peter Scheiff, Peter-Josef Falkenstein, Hubert Hoven, Johann Hartmann, Leo Kalff, und Arnold Heutz.  In dieser Liste ist der Name Kockartz nicht weniger als sieben Mal vertreten. Als letzter Gründer starb 1955 Hubert Hoven in Aachen. 

 

Erster Präsident des Vereins war Wilhelm Niehsen und der erste Vizepräsident und nachmalige Präsident war Arnold Heutz. Er wurde ein steinalter Mann. Peter Josef Kockartz, der Vereinswirt, war lange Jahre Feldwebel und Kassierer des Vereins. Dieses Amt übten über hundert Jahre immer Mitglieder der Familie Kockartz aus. Beim ersten Vogelschuss 1889 errang Hubert Knops die Königswürde. Der jährliche Beitrag für Mitglieder belief sich auf 3 Mark, der volle Tagelohn eines Arbeiters. Erst ein Jahr nach der Gründung erhält der Verein seine Fahne, über diese war jedoch schon länger verhandelt worden. Dies geschah wie folgt: in Aachen sollte eine Petrus-Schützengesellschaft gegründet werden die auch eine Fahne bestellte, die Gründung ging aber in die Brüche. Als die biederen Hauseter nun eine Vereinsfahne brauchten, bot  der 

Hersteller hnen an, diese Fahne zu nehmen und den Verein nach dem Heiligen Petrus zu benennen. 1893 erhielt der Verein die Schießerlaubnis für die  Schützenwiese in der Nähe der Gastwirtschaft. 1914 veranstaltet er sein erstes internationales Schützenfest, doch der Sommer wurde jäh durch den Kriegsausbruch getrübt. Zeitweise ruhte nun die Vereinstätigkeit. Erst 1920 sieht man ein Wiederaufleben, inzwischen waren die Kreise Eupen-Malmedy allerdings unter belgischer Verwaltung. Im Jahre 1922 wurde der Schützenbund Hauset-Hergenrath gegründet. Im gehören die Martini und Hubertus-Schützen aus Hergenrath, sowie die Rochus- und Petrus-Schützen aus hauset an. 1929 feiert man ein zweites internationales Schützenfest, der Name des Vereins hatte inzwischen Geltung auf den Festwiesen. Die zwanziger Jahre waren nämlich für die Schützen sehr erfolgreich: Julius und Heinrich Kockartz, Johann und Wilhelm Hansen, Josef Taeter, Josef Lennertz und Heinrich Herren sind hier zu nennen. Im letzten Friedensjahr 1939 findet das dritte internationale Schützenfest statt, während in den trüben Kriegsjahren das Vereinsleben doch eingeschränkt wurde. Als Aachen im Bombenteppich versinkt, behält das traute Dörfchen Hauset sein Friedensgesicht. Allerdings geht im September 1944 die Frontwalze auch über Hauset hinweg. 

 

Schon 1948 leben die internationalen Schützenfeste wieder auf, der Verein organisiert ein viertes internationales Fest bei dem Heinrich Kockartz und Josef Taeter als Goldjubilare geehrt werden. Die Schützen stiften der Kirche aus dem Erlös einen neuen Tabernakel für den ebenfalls neuen Hochaltar. 1953 werden mehrere Mitglieder durch die Behörden dekoriert: die Goldmedaille des Leopoldorderns erhalten Karl Lux sowie Heinrich und Julius Kockartz. 1955 wird Peter Overath als Goldjubilar geehrt. In diesem Jahr stirbt der langjährige Feldwebel Johann Krott. Er war der treue Schiessmeister auf allen Festen. Beim Patronatsfest 1957 errang Hubert Schyns die erste Kaiserwürde der Gesellschaft, indem er in drei aufeinanderfolgenden Jahren die Königswürde erringt. Getrübt wird der Jubel durch den plötzlichen Tod des langjährigen Schützenhauptmanns Julius Kockartz. 1958 stirbt Ehrenpräsident Josef Taeter und im Folgejahr 1959 wird Heinrich Kockartz als Diamantjubilar für 60jährige, treue Mitgliedschaft geehrt. Der Jubelabend wird den Schützen eine schöne Erinnerung bleiben. Im gleichen Jahr ehren die Schützen auch bei einem fröhlichen Abend in der Flög das 80. Lebensjahr ihres Präsidenten Karl Lux.  Als Goldjubilare werden Hubert Treinen (1961) und Egidius Meessen (1963) geehrt. Als erfolgreichster Schütze nach dem Kriege aber ist der jetzige Präsident Peter Kockartz zu nennen. Anlässlich eines unvergesslichen Familienabends werden im Dezember 1963 Heinrich Kockartz als Eisenjubilar und Karl Lux als Goldjubilar geehrt. Diese Ehrungen zeigen, dass der Verein auf Tradition hält. 

„Möge deshalb der Rückblick auch manchem Jungmann die Ehrfurcht vor dem Schützenwesen, diesem alten Brauchtum unserer Limburger Heimat lehren und ihn zum Beitritt in den Verein bewegen“ schreibt Hermann Heutz abschließend. 

 

Die ausführliche Festschrift zum 75jährigen Jubiläum geht auf viele weitere Einzelheiten des Vereinslebens ein: auf die Präsidenten, die Fahnenträger und die Schützenkönige. Der Vorstand bestand aus Ehrenpräsident Carl Lux, Präsident Peter Kockartz, Vizepräsident Hermann Heutz (Verfasser der Festschrift), Hauptmann Gustav Scheen, Premierleutnant Willi Fremerey, Secondleutnant Albert Cleuters, Schriftführer Heinrich Herren, Kassierer Heinrich Kockartz, Fähnrich Heinrich Köttgen, Fahnenjunker Jakob Radermecker und Fahnenjunker Leo Schyns.

Das Fest zum hundertjährigen Bestehen gestaltete sich nicht minder eindrucksvoll und „verwandelte“ Hauset in eine „Schützenstadt“.

 

 



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