Am 18. September 2022 fand in der Mehrzweckhalle zu Hauset ein dorfgeschichtliches Dinner statt dessen Resonanz alle Erwartungen übertroffen hat. Der Freundeskreis im Dorfarchiv hatte sich über Monate vorbereitet auf dieses besondere Event, das im Rahmen eines Vortrags über die Dorfgeschichte von Hauset in preußischer Zeit von 1815 - 1920 veranstaltet wurde.
Der Vortrag zur Geschichte in preußischer Zeit ist insofern interessant, als gerade in dieser Epoche das eigentliche Dorf Hauset entstand. Zuvor war der Ort eine Streusiedlung, ein Quartier im Gerichtsbezirk der Bank Walhorn im Herzogtum Limburg.
Neben dem Bau des berühmten Göhlviadukts, der Eisenbahnbrücke welche das Tal der Göhl bei Hauset und Hergenrath überspannt, wurde als doppelte Bogenbrücke erbaut und 1843 feierlich eingeweiht. Aber bereits 1847 erlangte der Ortsteil der Bürgermeisterei Hergenrath, nämlich Hauset, eine gewisse Eigenständigkeit als Landgemeinde und zwar auf betreiben des damaligen Ortsvorstehers, Johann Egidius Bischoff, einem wahlberechtigten Bürger mit großem landwirtschaftlichen Besitz. Er ließ daraufhin den neuen Dorfkern errichten, mit Schule (1855), Kapelle (1860) und Pfarrhaus (1861), wodurch die neue Hauseter Mitte entstand.
Fünfundzwanzig Jahre später feierte Johann Egidius Bischoff sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Ortsvorsteher und aus diesem Anlaß gab es in der Gaststätte des Hermann Josef Gatz an der Göhl ein Festmahl, dessen Menü aus den Archiven erhalten blieb. Dieses Menü wurde nun, hundertfünfzig Jahre später, als historisches Dinner nachgekocht. Hatte man zunächst mit vielleicht 40 oder 50 Teilnehmern gerechnet, so kam man nach Ablauf der Anmeldung auf sage und schreibe 130 Gäste, sodass die Veranstaltung eine wahre Herausforderung wurde. Der Hauseter Gastronom Ansgar Fintz ließ es sich aber nicht nehmen, auch für diese große Teilnehmerzahl das Dinner herzurichten und mit Unterstützung des Verkehrsvereins bereitete der Freundeskreis die Veranstaltung vor. Dann machte Corona insofern noch einen Strich durch die Rechnung, als der Vortragende, Walther Janssen, positiv getestet wurde und insofern nicht dabei sein konnte. Mit vereinten Anstrengungen und Planungen an den beiden letzten Tagen konnte das Dinner jedoch erfolgreich durchgeführt werden. Insbesondere Paul Kockartz, Günther Lorreng, Hanneliese Hick und Erwin Güsting vom Verkehrsverein Hauset war es zu verdanken, dass alle Planungen umgesetzt werden konnten. Auch das Servicepersonal muss noch besonders erwähnt werden, es unterstützte Ansgar Fintz in der Küche, oder half bei dem Getränkeservice und, wie die Pfadfindertruppe aus Raeren, beim Servieren der Speisen. Selbst Walther Janssen war es noch gelungen, seinen Vortrag in vier Videoclips zusammen zu fassen, so dass dank der Unterstützung seiner Söhne Ulrich und Reinhard auch der Geschichtsbeitrag noch zwischendurch vorgeführt werden konnte.
Wie auch die Presse berichtete war die Veranstaltung ein großer Erfolg und alle Gäste waren zufrieden und eigentlich hellauf begeistert. Vielleicht war es eine neue Art, zum Beispiel Geschichte, wenn auch nur Dorfgeschichte, der Dorfgemeinschaft näher zu bringen. Denn von 750 Einwohnern noch 1970 ist der Ortsteil von Raeren heute auf über 2000 Bewohner angewachsen. Bei dieser Veranstaltung waren sie alle vertreten.
Hauset in Preußen Videoclip 1
Hauset in Preußen Videoclip 2
Hauset in Preußen Videoclip 3
Hauset in Preußen Videoclip 4