Kulturhistorische Stelen in Hauset

 

Im Herbst 2019 wurde ein Projekt der ÖKLE (Öffentlichen Kommission für ländliche Entwicklung) in der Gemeinde Raeren  vollendet, nämlich die Errichtung von kulturhistorischen Stelen an alten historischen Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Raeren. Vier dieser Stelen wurden in Hauset angebracht und zwar an der Grenze zwischen den beiden alten Zollhäusern am Eingang zur Kaiserallee, am Parkplatz vor der Kirche, in Nähe der Göhlbrücke an der "Auberge zur Geul" sowie an der Rochuskapelle. Auf Blausteinstelen finden wir auf den beiden Seiten jeweils eine Kunststofftafel, mit der Erklärung und einen Hinweis auf die verschiedenen kulturhistorischen Denkmäler.  Eine Karte ist jeweils auf den Tafeln angebracht, man kann die Denkmäler also wandernd erreichen. Es gibt demnach insgesamt acht Tafeln, jeweils eine an jeder Seite der Stele. An der Grenze und an der Kirche wurde die Stelen zusätzlich durch eine Pflasterung gesichert und gestaltet.

 

Die Stele an der Grenze bei Köpfchen

Die Stele an der Grenze ladet den Betrachter ein, das rechts von der Landstraße Aachen-Eupen gelegene Dorf Hauset zu besuchen und seine vielen Reize kennen zu lernen. Der Hinweis "versteckt im Grünen" deutet darauf hin, dass es der natürliche, ländliche Charakter ist, der dieses Dorf prägt. 

 

Darunter ist eine zeitgeschichtliche Chronik aufgeführt von der ersten Nennung des Ortes in den alten Archiven um 1266-1271 über die verschiedenen Epochen der Zugehörigkeit. Hauset gehörte immer zur Bank Walhorn im Herzogtum Limburg. Dieses Herzogtum wurde 1795 aufgelöst und von da an gehörte das Dorf, meist im Gemeinschaft mit Hergenrath, mal zur Französischen Republik und zum Kaiserreich Napoleons, mal zum Königreich Preußen und zum Deutschen Reich, dann zuletzt zum Königreich Belgien. 

 

Hier an der Grenze finden sich viele dieser Epochen wieder, gekennzeichnet durch den Landgraben und durch den Westwall sowie durch die Zollämter schlechthin. 

 

An Köpfchen ladet heute der Kulturverein KuKuK e.V. / V.o.G den Besucher ein, sich auch mit der Geschichte auseinander zu setzen. 

 

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Hauset - Die Stele an Köpfchen
Eine Seite der Stele beschreibt einige Aspekte der Geschichte an der Grenze Köpfchen zwischen Hauset und Aachen.
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Hauset - versteckt im Grünen - eine Geschichte
Eine Geschichte von Hauset im Zeitraffer, von der ersten urkundlichen Erwähnung (1266) bis zur Gemeindefusion mit Raeren (1977)
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Die Stele an der St. Rochus-Pfarrkirche

Gegenüber der Sankt-Rochus-Pfarrkirche steht die zweite Stele, denn hier entstand im 19. Jahrhundert das neue Zentrum, die neue Mitte des Dorfes wenn man so will. Dies war das Verdienst eines Bürgers, der auch für kurze Zeit zum Bürgermeister einer selbstständige Gemeinde wurde (1849-1879). Es war dies Johann Egidius Bischoff, dessen Familie in Hauset lebte und dort eine Spinnerei betrieb. Zu seiner Zeit wurde zunächst die Schule erbaut (1856), dann die Pfarrkirche (1861) und das Pfarramt (1862). Sie stehen heute noch in Reih und Glied in aufgefrischter Pracht, gleichwohl aber als altehrwürdig zu erkennen. 

 

Die Stele zeigt auch die Gaststätten die oberhalb der neuen Mitte lagen, Richtung Vestert, wo einige alte Baudenkmäler aus früheren Zeiten erhalten blieben. Auf Vestert stand das Lokal des Heinrich Kockartz, hier zweigte der Weg nach Hergenrath ab, ebenso wie der Weg Richtung Astenet und Eynatten. Beide Gemeindewege wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. 

 

 

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Hauset - ein einladendes Dorf
Früher war Hauset ein Dorf der Einkehr und des Verweilens in einer der zahlreichen Gaststätten. Im Krieg beherbergte man Flüchtlinge aus dem Reich und aus Aachen. Heute zieht es die Bewohner an die Ruhe und Entspannung wünschen
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Die Stele an der Göhl-Brücke an der "Auberge zur Geul"

 

Die Stele an der Göhl-Brücke weist vor allem darauf hin, welche Industrie im 19. Jahrhundert, und vielleicht schon früher, entlang dem Flüsschen Göhl entstanden war: die verschiedenen Mühlen, die bald kleine Industriebetriebe beherbergten: die Fingerhutsmühle (Spinnerei Bohlen), die Vollmühle (Weberei Nellessen), dann die Kupfermühle bachabwärts (früher Messingverarbeitung und auch Tuchfabrik). Die Göhl trennte das neue Zentrum vom alten Dorf, das um die Rochus-Kapelle gelegen war. 

 

Die Fingerhutsmühle war noch als Textilbetrieb der Familie Bohlen bis in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts aktiv, die Vollmühle war zur Jugendherberge geworden und die Kupfermühle auch ein Textilbetrieb. Dies ist heute jedoch vorbei.

 

An der Stele selbst steht das Gebäude der alten Gaststätte des Hermann Jos. Gatz, so wie auch das Lokal Kockartz auf Vestert eine Bleibe für viele Vereine des Dorfes. 

 

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Hauset - die Mühlen an der Göhl
Die Stele an der Göhlbrücke beschreibt auf einer Seite die "kleine Industriezone" im 19. und 20. Jhd. an der Göhl in Hauset bestand. Heute führt die Göhlpromenade vorbei an diesen alten Bauwerken.
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Hauset - das Dorf an der Göhl
Hauset liegt an der Göhl, jenem Flüsschen dass in Lichtenbusch entspringt und bei Meerssen in die Maas fließt
DORF AN DER GÖHL FINAL.pdf
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Die Stele an der Rochus-Kapelle

Die vierte Stele steht neben der Rochus-Kapelle im alten Kern des Dorfes. Hier gabelt der Weg erneut nach Astenet und nach Eynatten. Die Kapelle datiert vom Ende des 17. Jahrhundert. Ganz in der Nähe muss die Hauseter Burg gestanden haben, wie alte Karten belegen. Heute steht ganz in der Nähe der Kapelle das Gut Grosshaus, der wohl älteste noch heute erhaltene Hof des Dorfes, ebenfalls aus der Zeit des späten 17. Jhdt. oder frühen 18. Jhdt. 

 

Die Stele weist aber auch hin auf zwei weitere Baudenkmäler bzw. Bauwerke. Das Muschelkreuz auf der Hausener Heide, ebenfalls aus dem frühen 18. Jahrhundert, und der Göhl-Viadukt. Dieser ist heute eine moderne Eisenbahnbrücke für Hochgeschwindigkeitszüge wie den TGV und den ICE. Die Strecke Köln-Lüttich-Antwerpen war 1843 die erste Zugverbindung über Grenzen hinweg zwischen Preußen und Belgien. Sie bestand aus einer Bogenbrücke, die aus Ziegelsteinen errichtet wurde. Im letzten Weltkrieg zweimal zerstört wurde sie jedes Mal neu errichtet, um dann 1999 die heutige Form zu erhalten. 

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Die Stele an der Rochus-Kapelle
Die Stele an der Rochuskapelle beschreibt auf beiden Seite die Geschichte der Kapelle, wohl eines der ältesten Bauwerke in Hauset und das naheliegende Gut Grosshaus. Etwas weiter entferntfinden wir das Muschelkreuz auf der Hausener Heide und die Hammerbrücke, den Viadukt über das Göhltal.
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Hauset Raeren

Kontakt

Dorfarchiv Hauset 

archiv@hauset.info

Jeden 1. Dienstag im Monat

von 9 - 12 Uhr 

und jeden 1. Samstag im Monat von 14 - 17 Uhr

im Pfarrhaus von Hauset

direkt neben der Kirche

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