Wann wurde Hauset erstmals erwähnt?
Im Lehensregister des Marienstifts zu Aachen wird 1266 eine Burg erwähnt, am „Bosch von Hoisoit“ gelegen. Im Jahr 1271 erblickt Hauset dann erstmals das Licht der Geschichte: Ein Thomas von Hulsit tritt in den Registern des Marienstifts als Urkundenzeuge auf. 1288, nach der Schlacht von Worringen, kam das Gebiet der Bank Walhorn mit dem gesamten Herzogtum Limburg zum Herzogtum Brabant. Herzog Johann verwaltete beide Herzogtümer in Personalunion. Spannend ist die Frage, ob das Gebiet von Hauset damals schon zu Limburg gehörte, oder nur der Teil südlich der Göhl. Manche Historiker behaupten, dass Hauset bis 1439 dem Aachener Reich angehörte. Wie dem auch sei, seit 1442 gehörte Hauset jedoch nachweislich zur Bank Walhorn, einem Gerichtsbezirk des Herzogtums Limburg: Rentmeister Jan Rypelman führt in seinem Zinsregister unter den Schöffen der Bank auch einen "Hein von Holsit". Ein 1469 von Rentmeister Jan de Hertoge ausgestelltes Verzeichnis erwähnt Hauset mit 38 Feuerstellen (Wohnstätten), ebenfalls zur Bank Walhorn gehörend. Diese Waren wohl vor allem in der Nähe der Burg gelegen, dort wo heute die St. Rochus-Kapelle steht.
Karten des Herzogtums Limburg gab es bereits im frühen 17. Jahrhundert, die erste Bekannte war wohl die von Martini aus dem Jahr 1603. Die Karte hier ist aus dem Jahr 1635. Dort ist Hauset auf jeden Fall vermerkt. Der Teil von Hauset nördlich der Göhl gelegen, also das heutige Zentrum, sowie Vestert, Frepert, der Grosse Busch, Stöck und Flög waren wohl erst 1439 eindeutig zum Gebiet von Hauset hinzugekommen, als Philipp der Gute in einem Handstreich das Galmeibergwerk am Alten Berg (Kelmis) kassierte. Das war also nahezu 200 Jahre nachdem das Herzogtum Limburg zu Brabant kam. Im 14. und 15. Jahrhundert finden wir Angaben über Hauset auch in dem Gudungbuch der Hochbank Walhorn, dem Gerichtsbezirk der im Herzogtum Limburg entstanden war. Es dauerte wiederum beinahe 200 Jahre, als im 17. Jhd. und zwar im Jahr 1611 der der Landgraben angelegt wurde, der nun endgültig die Grenze zwischen dem Herzogtum Limburg mit der Bank Walhorn und dem Aachener Reich festlegte.
Bereits im 14. Jahrhundert muss es wohl eine Burg gegeben haben, unweit der heutigen Rochus-Kapelle. Diese Burg lag damals schon im Herzogtum Limburg, denn der Aachener Reichswald erstreckte sich von Norden nur bis zur Göhl im Süden. Im Jahr 1439 „kassierte“ Ludwig der Fromme das Gebiet südlich des Aachener Waldes, hauptsächlich wegen der Galmeivorkommen am Alten Berg bei Kelmis. Die Besitztümer derer von Hauset wurden jedoch bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts auseinander gerissen. Jetzt gehörte das gesamte Gebiet des heutigen Hauset zum Herzogtum Limburg. Den Eintragungen zufolge kann man davon ausgehen, dass die Burg in der zweiten Hälfte des 15. Jhd. noch intakt war. Nach weiteren Besitzwechseln waren 1632 das Ansiedel und die Burg zu Hauset wohl noch erkennbar, so auch auf Karten des Herzogtums Limburg von 1635, aber schon dem Verfall preisgegeben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwendete der Besitzer von Gut Großhaus Steine der verfallenen Burg um Stallungen zu bauen. In den 60-er Jahren blieb nur noch eine Grasnarbe mit Sträuchern sichtbar.